Zusammenfassung:Die Krise hinterlässt Spuren, aber der deutsche Arbeitsmarkt sei „im Kern stabil“. Andrea Nahles, Vo
Die Krise hinterlässt Spuren, aber der deutsche Arbeitsmarkt sei „im Kern stabil. Andrea Nahles, Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit.
hen arbeitslos. Im Januar stieg die Zahl auf 2,993 Millionen.
Dies waren 186.000 mehr als im November. Der Großteil des Anstiegs Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist erstmals seit zehn Jahren wieder auf knapp drei MillionDauerkrise der deutschen Wirtschaft zeigt sich immer deutlicher auch am Arbeitsmarkt.
Im Januar stieg die Zahl der Arbeitslosen auf 2,993 Millionen. Erstmals seit zehn Jahren sind damit wieder rund drei Millionen arbeitslos gemeldet.
Im langfristigen Vergleich ist die Arbeitslosigkeit in Deutschland aber immer noch niedrig. Die Beschäftigung ist auf Rekordniveau stabil. Wir schauen genauer in die Zahlen.
Die Dauerkrise der deutschen Wirtschaft hinterlässt nun auch immer deutlichere Spuren am lange stabilen Arbeitsmarkt. Die Zahl der Arbeitslosen stieg im Januar um 186.000 auf 2,993 Millionen Menschen. Damit sind in Deutschland erstmals seit zehn Jahren wieder rund drei Millionen Menschen arbeitslos. Die Arbeitslosenquote stieg von 6,0 auf 6,4 Prozent. Ein Anstieg der Arbeitslosenzahl im Januar aufgrund von Saisoneffekten üblich. Bereinigt um diese Effekte stieg die Zahl nur um 11.000.
„Zum Jahresbeginn haben Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung, wie in diesem Monat üblich, deutlich zugenommen. Das Beschäftigungswachstum setzt sich tendenziell zwar fort, verliert aber mehr und mehr an Kraft, sagte Andrea Nahles, die Chefin der Bundesagentur für Arbeit.
Im Dezember waren 187.000 mehr Menschen arbeitslos gemeldet als vor einem Jahr. Dieser Abstand wird aber nicht größer.
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Unterbeschäftigung betrifft 3,7 Millionen Menschen
Das gilt auch für die Unterbeschäftigung. Sie umfasst neben der Arbeitslosenzahl zusätzlich Menschen, die im Grundsatz Arbeit suchen, aktuell aber nicht vermittelt werden können. Sie sind in Umschulung, Weiterbildung, Sprachkurs oder vorübergehend arbeitsunfähig. Diese Unterbeschäftigung betraf im Januar 3,71 Millionen Menschen. Das waren unverändert rund 100.000 mehr als vor einem Jahr.
Von einer Massenarbeitslosigkeit wie zuletzt vor 20 Jahren mit mehr als fünf Millionen Arbeitslosen ist Deutschland weit entfernt. Die Beschäftigung ist sogar auf Rekordniveau stabil. Im Dezember waren es erneut 46 Millionen Erwerbstätige, teilte das Statistische Bundesamt mit. Nie zuvor hatten in Deutschland mehr Menschen Arbeit.
Allerdings ist der Aufbau fast zum Stillstand gekommen. Rechnet man die üblichen saisonalen Schwankungen heraus, blieb die Beschäftigung im Dezember etwa stabil.
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Firmen können eine Million Stellen nicht besetzen
Zum einen suchen viele Firmen immer noch dringend Arbeits- und Fachkräfte. Nach einer Umfrage des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) konnten Firmen zuletzt trotz der Flaute über eine Million offene Stellen nicht besetzen, weil sie keine geeigneten Kandidaten finden. Es gibt also Arbeit. Aber die Stellen passen häufig nicht zur Ausbildung, zum Wohnort oder zu den Ansprüchen der Arbeitsuchenden.
Zum anderen ist die Zahl der erwerbsfähigen Menschen in Deutschland gestiegen. Dies liegt vor allem am Zuzug von Menschen aus der Ukraine. Sie dürfen anders als viele andere Geflüchtete und Asylbewerber sofort arbeiten und tauchen damit auf beiden Seiten der Statistik auf. Sie helfen Firmen, offene Stellen zu besetzen und erhöhen damit die Beschäftigung. Wo das nicht oder noch nicht gelingt, erhöhen sie aber auch die Arbeitslosenzahl und Unterbeschäftigung.
Auch Bemühungen, Geflüchtete schneller Zugang zum Arbeitsmarkt zu geben und mehr Fachkräfte aus dem Ausland in Jobs anzuwerben, führen zu der höheren Beschäftigung. Ohne diesen Zuzug wäre der Personal-Engpass für viele Firmen und Behörden noch größer. Das Wirtschaftswachstum wäre noch geringer.
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Stellenabbau und Personalmangel sind zwei Seiten eines tief gespaltenen Arbeitsmarktes. Während einige Firmen mehr Personal einstellen würden, bauen andere Arbeitsplätze ab, stellen Einstellungen zurück oder entlassen Beschäftigte. In der Folge steigt das Risiko für Arbeitnehmer, den Job zu verlieren. Und wer arbeitslos wird, hat es jetzt schwerer, einen – vergleichbar guten – Job zu finden.
Im Dezember waren den Jobcentern 632.000 offene Arbeitsstellen gemeldet. Das waren 66.000 weniger als vor einem Jahr. Auffallend ist, dass diese Zahl deutlich niedriger ist, als die über eine Million unbesetzte Stellen, die Firmen in Umfragen nennen. Dies zeigt, dass viele Unternehmen offene Stellen nicht bei den Jobcentern melden, weil sie nicht damit rechnen, auf diesem Weg geeignete Kandidaten zu finden. Dies könnte sich mit steigenden Zahlen von Arbeitssuchenden ändern.
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