Zusammenfassung:Mit Investments in ETFs kann man für seine Rente vorsorgen. picture alliance / Westend61 | Victoria
Mit Investments in ETFs kann man für seine Rente vorsorgen.
Marianne Fuchsbaum hat ihr Portfolio an Business Insider geschickt, um es von einer Expertin analysieren zu lassen. Sie investiert in fünf ETFs zur Altersvorsorge.
Kristina Bambach, Portfoliomanagerin, analysiert Fuchsbaums Portfolio mit 80 Prozent in Aktien-ETFs und 20 Prozent in Anleihe-ETFs.
Bambach empfiehlt mehr Diversifikation durch Investments in Emerging Markets und alternative Anlagen wie Gold.
Marianne Fuchsbaum (Name geändert) möchte für ihre Rente vorsorgen. Dafür investiert die 59-Jährige aktuell in fünf ETFs. Um ihr Portfolio zu optimieren, hat Fuchsbaum ein Auszug an Business Insider geschickt. Wir haben es Kristina Bambach gezeigt und mit ihr besprochen. Bambach arbeitet als Portfoliomanagerin beim Vermögensverwalter Eyb & Wallwitz.
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In diese 5 ETFs investiert die Anlegerin
Das Depot besteht aus Aktien-ETFs (80 Prozent) sowie Anleihe-ETFs (20 Porzent). Dabei setzt Fuchsbaum konkret auf:
den AMUNDI S&P GLOBAL LUXURY ETF mit 5 Prozent,
den AMUNDI MSCI WORLD ETF mit 50 Prozent,
den ISHARES GLOBAL CORP BOND EUR ETF mit 10 Prozent,
den ISHARES STOXX EUROPE 600 ETF mit 25 Prozent und
den XTRACKERS II GLOBAL GOVERNMENT BOND ETF mit 10 Prozent.
„Durch die 50-Prozent-Gewichtung des MSCI Worlds, bei welchem über 70 Prozent in US-Unternehmen und über 25 Prozent im Technologie-Sektor investiert sind, liegt der Fokus des Depots auf Aktien aus der Region USA und dem Sektor Technologie, kommentiert Bambach.
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Auch der Stoxx Europe 600, der Unternehmen aus ganz Europa abdeckt, trägt zur geografischen und sektoralen Diversifikation bei. Bond-ETFs wiederum helfen, das Risiko des Aktienanteils abzufedern und können bei schwächelnden Märkten für Stabilität sorgen. Allerdings haben auch diese ETFs einen starken US-Schwerpunkt – mit 50 bis 60 Prozent Gewichtung in amerikanische Anleihen. „Das Gewicht von 20 Prozent in festverzinsliche Wertpapiere könnte spätestens zum Rentenbeginn der Leserin step by step auf 40 Prozent erhöht werden, sagt Bambach.
Gleichzeitig fällt der Portfoliomanagerin auf, dass Emerging Markets kaum im Portfolio beigemischt sind. „Lediglich ein kleiner Anteil durch den MSCI World, sagt sie. Alternative Assetklassen wie Gold könnten zudem zur Diversifikation beitragen.
Warum die Portfoliomanagerin Anleihe-ETFs kritisch sieht
Die Expertin sieht jedoch auch Schwächen. Beispielsweise im Anleiheanteil des Portfolios. „Anleihen-ETFs schneiden im Vergleich zu aktiven Anleihe-Fonds oft schlechter ab, weil der Anleihemarkt anders funktioniert als der Aktienmarkt“, erklärt sie. Während marktgewichtete Aktienindizes oft starke Unternehmen mit guter Performance repräsentieren, dominieren in Anleiheindizes häufig Firmen mit hoher Verschuldung. Diese Gewichtung ist kein Indikator für solide Kreditqualität. „Die Struktur und die prozyklischen Risikofaktoren eines Anleiheindex seien nur bedingt für ein langfristiges, passives Investment geeignet”, sagt sie.
Anleihen
Anleihen sind eine Form der Schuldverschreibung. Sie werden von Unternehmen, Staaten oder anderen Organisationen ausgegeben, um Kapital zu beschaffen. Wer eine Anleihe kauft, leiht dem Emittenten, also dem Aussteller der Wertpapiere, Geld für einen festgelegten Zeitraum. Im Gegenzug erhält die Investorin oder der Investor regelmäßige Zinszahlungen. Am Ende der Laufzeit wird der Nennbetrag der Anleihe zurückgezahlt.
Anleihen gelten allgemein als weniger risikoreich als Aktien. Das Risiko hängt aber vom Emittenten ab. Staatsanleihen, insbesondere von stabilen Ländern, gelten als sehr sicher. Riskanter könnten Unternehmensanleihen sein. Das hängt oft von der Kreditwürdigkeit des Emittenten ab.
Bambach warnt außerdem, dass Unternehmen bei niedrigen Zinsen oft längere Laufzeiten emittieren, was das Zinsrisiko für Investoren erhöht. Bei höheren Zinsen werden hingegen kürzer laufende Anleihen bevorzugt, wodurch das Risiko sinkt. „Investoren in passiven Anleihefonds sind vom Emissionsverhalten der Unternehmen abhängig, was zu Nachteilen führen kann. In der Regel werden monatlich die Gewichte der Anleiheindizes angepasst und neue Anleihen in den Index aufgenommen. Daher rät sie, bei Anleihen eher aktive Fonds zu wählen, die zwar höhere Kosten verursachen, aber oft bessere Ergebnisse liefern als passive Strategien.
Was Bambach im Portfolio ändern würde
Im Aktienbereich schlägt Bambach vor, die Gewichtung des Stoxx Europe 600 zu überdenken. Mit Blick auf die makroökonomische Situation in Europa – insbesondere das Risiko einer Stagflation – könnten europäische Small- und Mid-Cap-Aktien in den kommenden Jahren unterdurchschnittlich abschneiden. „Ein Wechsel zum Stoxx Europe Large 200, der die 200 größten europäischen Unternehmen umfasst, könnte sinnvoller sein, so ihr Vorschlag.
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Zusätzlich rät sie, alternative Anlageklassen wie Gold oder stärker vertretene Emerging Markets einzubeziehen, um die Diversifikation zu erhöhen.
Ein weiteres Risiko sieht Bambach in der steigenden US-Staatsverschuldung. Diese könnte sowohl den Anleihe- als auch den Aktienanteil des Portfolios belasten, da beide stark auf die USA fokussiert sind. „Die Lösung ist, noch breiter zu diversifizieren und weniger abhängig von einer Region oder Branche zu sein, betont sie.
3 Tipps für die Anlegerin:
„Geduld haben und wenig handeln: Ein Vergleich von zeitgewichteten Renditen und geldgewichteten Renditen passiver Anlagen zeigt, dass der durchschnittliche Anleger überproportional bei bereits hohen Bewertungen und Kursen in passive Anlagen einsteigen und verkaufen bei gesunkenen Kursen beziehungsweise Bewertungen wieder. Sie handeln also ausgesprochen zyklisch. Das eingeschickte Portfolio ist weitestgehend diversifiziert und sollte bis zum Rentenalter wenig Anpassung benötigen.
„Richtung Rentenalter die Anleihenquote erhöhen.
„Eine Beimischung von Gold, zum Beispiel fünf Prozent des Portfoliovolumens.
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