Zusammenfassung:Ein Auto mit Verbrennermotor.picture alliance / SVEN SIMON | Frank Hoermann / SVEN SIMONDer chinesis
Der chinesische Autobauer Leapmotor bringt mit dem C10 einen Range Extender nach Deutschland, berichtet die „Süddeutsche Zeitung.
Die hierzulande unbekannte Technologie kombiniert in dem Fahrzeug elektrische Antriebstechnik mit einem Verbrennungsmotor zur Reichweitenverlängerung.
Experten warnen, dass deutsche Hersteller durch chinesische Anbieter im Premiumsegment unter Druck geraten könnten.
Der chinesische Autobauer Leapmotor bringt mit dem Modell C10 eine Technologie nach Deutschland, die hierzulande kaum bekannt ist, aber in China boomt: den Range Extender. Das berichtet die „Süddeutsche Zeitung“ („SZ”). Dabei handele es sich um ein elektrisches Fahrzeug mit Zusatz-Verbrennungsmotor, der bei Bedarf die Batterie laden kann und so die Sorge vor zu geringer Reichweite beseitigen soll. Der C10 kommt demnach auf 150 Kilometer reine E-Reichweite und insgesamt auf bis zu 950 Kilometer. In China wächst der Markt für solche Fahrzeuge rasant: Bis 2027 soll ihr Anteil am Neuwagenmarkt laut AlixPartners auf zwölf Prozent steigen.
China setzt auf Pragmatismus
Während Europa auf batterieelektrische Fahrzeuge setzt, verfolgt China demnach eine pragmatischere Linie. Alle Fahrzeuge mit elektrischem Anteil – darunter reine E-Autos, Hybride und Range Extender – gelten als sogenannte New Energy Vehicles (NEV) und genießen dadurch staatliche Vorteile, wie die „SZ berichtet. Während in den Städten reine E-Autos dominieren würden, so würden Menschen auf dem Land eher auf Range-Extender-Modelle zurückgreifen. Gerade im Premiumsegment könnten deutsche Hersteller wie BMW, Audi und Mercedes dadurch zunehmend unter Druckgeraten, da chinesische Anbieter Marktanteile gewinnen.
Zulieferer sehen neue Geschäftsmöglichkeiten
Aktuell bieten deutsche Hersteller laut der Zeitung keine Modelle mit Range Extender an. Gründe sind laut Experten die EU-Vorgaben zum Verbrenner-Aus ab 2035 und hohe Entwicklungskosten. Eine zusätzliche Antriebslösung würde die Unternehmen daher stark belasten. Dennoch fordern Lobbyverbände der Zeitung zufolge, dass teilelektrische Fahrzeuge unter bestimmten Bedingungen auch künftig als klimafreundlich gelten dürfen.
Zulieferer wie Bosch und ZF sehen demnach in der Entwicklung neue Geschäftsmöglichkeiten. Beide bieten Range-Extender-Systeme an, und laut Berichten gibt es bereits konkrete Projekte, etwa zwischen BMW und ZF. Auch der Koalitionsvertrag deute Förderungen für diese Technik an. In Sachen Klimaschutz argumentiert die Industrie demnach, dass Range Extender künftig mit synthetischen Kraftstoffen betrieben werden könnten.
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