EUR/JPY in sechs Monaten bei 118,8 - Rabobank

Jane Foley, Devisenstratege bei der Rabobank,schreibt, dass es seit Ende September 2018 einen deutlichen, wenn auch holprigen, Trend zu einem schwächeren EUR/JPY gibt.

Wichtigste Zitate

“Dieser Schritt passt vor dem Hintergrund eines langsameren Wachstums in der Eurozone, einer dovisheren EZB und eines breiten Rückgangs der Risikobereitschaft, was traditionell dem sicheren Anlagehafen japanischen Yen zugute kommt. Gemessen ab Ende September verlor der Euro rund 8% gegenüber dem japanischen Yen. Tatsächlich ist der JPY in diesem Zeitraum die stärkste Währung unter den G10. Die Kursgewinne beim JPY deuten darauf hin, dass die Risikobereitschaft in den letzten 8 Monaten abgenommen hat, was im Einklang mit den gestiegenen Sorgen um das weltweite Wachstum steht.”

“Während der JPY die beste G10-Währung seit Ende September ist, hat der USD fast Schritt gehalten und in diesem Zeitraum nur 2% gegenüber dem JPY verloren.”

“Es ist wahrscheinlich, dass Zinsdifferenzen eine Rolle dabei spielen, die Kapitalflüsse nach sicheren Häfen in Richtung USD zu steuern und damit das Abwärtspotenzial für den USD/JPY zu begrenzen.”

“Verschiedene Modelle der Kaufkraftparität deuten darauf hin, dass der JPY gegenüber vielen G10-Währungen unterbewertet ist. Diese Schlussfolgerung kann auch aus dem Maß der BoJ für den effektiven Wechselkurs Japans gezogen werden. Der Index liegt derzeit knapp über dem Niveau von 2016, aber das war das Tief seit Anfang der 1970er Jahre. Wenn der USD weiterhin sichere Hafenströme vom JPY ablenkt, wird es für die politischen Entscheidungsträger der BoJ hilfreich sein, das Inflationspotenzial zu stärken.”

“Wir gehen daher davon aus, dass das Abwärtspotenzial für den USD/JPY weiterhin begrenzt sein könnte. Den USD/JPY sehen wir zum Jahresende bei 108, obwohl wir aus dieser Sicht derzeit ein Abwärtsrisiko sehen. Unsere 6-Monats-Prognose für den EUR/JPY liegt bei 118,8.”