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Zusammenfassung:In den USA lagert deutsches Gold im Wert von etwa 100 Milliarden Euro.Getty Images/Mario TamaDeutsch
In den USA lagert deutsches Gold im Wert von etwa 100 Milliarden Euro.
Deutschland besitzt 3375 Tonnen Gold. Mehr als ein Drittel davon lagert in der US-amerikanischen Zentralbank (Fed).
Unter US-Präsident Donald Trump werden die Sorgen über die politische Unabhängigkeit der Fed nun immer größer.
Unter anderem deshalb fordern einige die Rückführung des deutschen Goldes im Wert von etwa 100 Milliarden Euro aus den USA.
„Holt unser Gold nach Hause, fordert Michael Jäger, Präsident des Europäischen Steuerzahlerbunds, in einem Interview mit dem ZDF. Welches Gold meint er? Der deutsche Staat hat mit 3375 Tonnen Gold im Wert von etwa 280 Milliarden Euro die zweitgrößte Goldreserve der Welt – nach den USA. Jedoch lagern große Teile davon gar nicht in Deutschland. Mehr als ein Drittel der Goldbarren lagert in den USA. Angesichts der politischen Unberechenbarkeit Donald Trumps werden Forderungen wie die von Jäger lauter, das Gold zurück nach Deutschland zu bringen.
Der Preis von Gold ist in den vergangenen Wochen in neue Höhen gestiegen. Aktuell liegt er bei etwa 3100 Euro pro Unze. Gold gilt als sichere Anlageklasse in unruhigen Zeiten. Und als unruhig könnte die gegenwärtige Weltlage mit einem US-Präsidenten Trump und dem imperialistischen russischen Präsidenten Putin durchaus beschrieben werden.
In der US-amerikanischen Zentralbank (Fed) in New York lagert deutsches Gold im aktuellen Wert von etwa 100 Milliarden Euro, so das ZDF. Der Grund, warum das Gold überhaupt in den USA einlagert, hängt mit der Export-Geschichte Deutschlands zusammen.
Wieso ist das Gold der Bundesrepublik in den USA?
Der VWL-Professor Thorsten Polleit von der Uni Bayreuth erklärt im ZDF, dass es der Export von Volkswagen Käfern war, der zu der Ansammlung von Gold in der US-amerikanischen Fed geführt hat. Wenn es einen Handelsüberschuss gab, Deutschland also mehr in die Vereinigten Staaten exportiert als von dort importiert hat, zahlte die USA den Überschuss mit Gold. Das Gold verblieb dabei in der Fed, wechselte also einfach vom US-amerikanischen Fach in das der Bundesrepublik.
Ähnliche Praktiken gab es auch mit Großbritannien und Frankreich. Der Grund, warum das Gold nicht nach Deutschland geholt wurde, war der Kalte Krieg. Das Gold sollte möglichst weit vom Ostblock verbleiben. Ein weiterer Grund, der auch nach dem Ende des Kalten Krieges weiterhin Bestand hatte, war, dass es mit Reserven in den USA leichter ist, sich Devisen in US-Dollar zu holen. So muss nicht extra Gold in die USA transportiert werden und Liquidität könnte im Fall der Fälle schnell hergestellt werden.
2013 ist dann aber die „Rückführung von Gold beschlossen worden. Mindestens die Hälfte des deutschen Goldes sollte in der Bundesrepublik eingelagert werden. Bis 2017 ist das verwirklicht worden. Heute befinden sich rund 51 Prozent in der Deutschen Bundesbank in Frankfurt am Main. Die Lagerung von Gold in Paris wurde nach Informationen der Deutschen Bundesbank im Zuge dessen aufgegeben. In der Bank of England liegt nach wie vor deutsches Gold.
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Sicherheit durch politische Abhängigkeit der Fed bedroht
In den USA ist es also die Federal Reserve, die US-Zentralbank, die das deutsche Gold lagert. Sie ist eigentlich unabhängig von der Regierung – und somit auch von Donald Trump. So soll der US-Dollar autark von politischen Entscheidungen bleiben. Ein stabilerer Kurs könne so garantiert werden.
Doch Trump kritisierte die Fed-Leitung in den vergangenen Wochen immer wieder scharf. Er hinterfragt inzwischen sogar ihre Unabhängigkeit. Sollte die Zentralbank abhängig von der US-Politik werden, so könnte das auch Konsequenzen für die Sicherheit des eingelagerten deutschen Goldes haben.
Gibt es das deutsche Gold in den USA überhaupt noch?
Doch die unsichere politische Unabhängigkeit der US-amerikanischen Zentralbank ist nicht der einzige Grund für die Sorge um das deutsche Gold. Seit Jahren kursiert das Gerücht, dass das Gold der deutschen Steuerzahler sich gar nicht mehr in den USA befindet. Die US-Amerikaner hätten es ausgegeben.
Die Deutsche Bundesbank gibt in jedem Jahr eine Liste heraus, in der genau dokumentiert wird, wo sich das deutsche Gold befindet. Die Liste enthält sowohl Gewicht, Seriennummer als auch Feingehalte der Barren. Jedoch basiert sie auf den offiziellen Angaben der ausländischen Zentralbanken. Obwohl die Deutsche Bundesbank nachdrücklich ihr Vertrauen in die Fed und die Bank of England betont, zweifeln Kritiker die Angaben an. Es handele sich eben um keinen physischen Beweis.
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Das hat noch einmal besonderes Gewicht, wenn bedacht wird, dass Donald Trump und sein Vertrauter Elon Musk sogar die eigenen Goldreserven anzweifeln. Die Gold-Bestände der USA sollen sich im Fort Knox befinden – einer der meist gesicherten Orte der Welt. Dem ZDF zufolge äußerten sich Trump und Musk immer wieder öffentlich kritisch zu der angeblichen Lagerung des US-Goldes im Fort.
Deshalb fordert Jäger vom Europäischen Steuerzahlerbund, wenn es schon zu keiner Rückführung kommt, zumindest eine Inspektion des deutschen Goldbestandes in den USA, so das ZDF. „Ich bin nicht so dramatisch gestimmt“, so Ökonom Polleit. „Es ist aber sicher eine gute und disziplinierende Maßnahme, das Ganze mal der Revision zu unterziehen.” So könne sichergestellt werden, dass die eingelagerten Barren echt sind, die Seriennummern geprüft werden und sie anschließend wieder eingelagert werden – das schulde man den deutschen Steuerzahlern.
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