Zusammenfassung:Im Jahr 2018 verlegte das Schiff „Audacia“ des Offshore-Dienstleisters Allseas Rohre für die Gaspipe
Im Jahr 2018 verlegte das Schiff „Audacia des Offshore-Dienstleisters Allseas Rohre für die Gaspipeline Nord Stream 2 in der Ostsee.
Das Unternehmenskonsortium „Baltic Sea Hydrogren Collector plant Pipeline-System zum Wasserstoff-Transport zwischen Finnland, Schweden, Deutschland und möglicherweise Dänemark.
Zuletzt gab es Spekulationen darüber, ob die Firmen auch einen Teil der Nord Stream 2-Pipeline dafür nutzen wollen.
Auf Anfrage heißt es in einem Statement eines Managers des dänischen Unternehmens „Copenhagen Infrastructure Partners, dass das Konsortium keine Gespräche über die Nutzung der Pipeline für Wasserstoff geführt habe.
Bislang gibt es keine offiziellen Pläne dafür, wie es mit der Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 konkret weitergeht. Doch eine Entscheidung des Kantonsgerichts im Schweizer Ort Zug der Nord Stream 2 AG, befeuerte zuletzt neue Spekulationen. Von einem möglichen Comeback war die Rede.
Hintergrund: Das Schweizer Gericht hatte der Nord Stream 2 AG eine Verlängerung des Insolvenzverfahrens bis zum 9. Mai 2025 eingeräumt. Also mehr Zeit, um seine Schulden bei Kleingläubigern zu begleichen. Aber auch mehr Zeit, um Ideen für die weitere Nutzung der Pipeline ins Gespräch zu bringen.
Eine davon, so berichtete es das „Handelsblatt zuletzt mit Berufung auf Regierungs- und Branchenkreise, sei ein Teilstück der Gasleitung für den Import von grünem Wasserstoff aus Finnland zu nutzen. Die Bundesregierung dementierte bereits, dass es Zukunftsplanungen für Nord Stream 2 gäbe. Pläne für eine Wasserstoff-Import-Pipeline-Infrastruktur zwischen Deutschland, Finnland, Schweden und möglicherweise Dänemark gibt es allerdings.
Umgesetzt wird dieses Projekt von einem Konsortium („Baltic Sea Hydrogren Collector) aus drei skandinavischen Unternehmen. Was also sagen sie zur möglichen Weiternutzung von Nord Stream 2?
Warum die Nord Stream 2 Pipeline hilfreich für eine Wasserstoff-Infrastruktur wäre
Laut „Handelsblatt“ soll es aus dem Umfeld des Konsortiums heißen, dass ein kompletter Neubau einer Leitung „extrem teuer” sei. Ein Rückgriff auf die Pipeline Nord Stream 2 sei daher sinnvoll. Es mache, so berichtet das „Handelsblatt laut Konsortium-Umfeld, für niemanden Sinn, dass die Rohre auf dem Grund der Ostsee verrotteten.
Dabei stehen hinter dem Konsortium das dänische Unternehmen Copenhagen Infrastructure Partners (CIP), der finnische Übertragungsnetzbetreiber Gasgrid Finland und der schwedische Netzbetreiber Nordion Energi. Geplant ist bislang ein 1250 Kilometer langes Pipeline-System. Die Europäische Kommission hat das Vorhaben bereits zu einem Projekt von gemeinsamem Interesse (PCI) ausgewählt, weil es erheblich dazu beitragen könnte, die angestrebten Ziele beim Wasserstoff-Transport zu erreichen (Teil der RePowerEU-Strategie).
Doch wäre es tatsächlich sinnvoll, die Nord Stream 2-Pipeline für den Wasserstoff-Transport nach Deutschland zu nutzen? Und falls ja, warum? Wie weit sind die Gespräche für eine mögliche Nutzung der Nord Stream 2-Pipeline als Wasserstoff-Importkorridor für Deutschland fortgeschritten? Und welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit die Nord Stream 2-Pipeline überhaupt als Wasserstoff-Importkorridor für Deutschland genutzt werden kann?
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Konsortium hat bislang keine Gespräche zur Nutzung der Nord Stream 2-Pipeline geführt
Nachgefragt bei allen drei Firmen, schickt ein Sprecher des dänischen Unternehmens CIP, Business Insider im Namen aller ein Statement von Samuel Magid. Dieser ist Associate Partner bei CIP und war zuvor Finanzvorstand bei der nationalen dänischen Straßenbehörde.
In seiner Antwort geht Magid nicht darauf ein, ob eine Nutzung der Nord-Stream-2-Pipeline für den Wasserstoff-Transport nach Deutschland sinnvoll wäre. Stattdessen stellt er klar: „Die Nutzung der Nord Stream 2-Pipeline für Wasserstoff war bislang nicht Gegenstand einer detaillierten Analyse unsererseits, und das Konsortium hat keine Gespräche über deren Nutzung für Wasserstoff geführt. Zudem beteilige sich das Baltic Sea Hydrogen Collector-Konsortium nicht an Spekulationen oder Gerüchten, die am Markt kursieren würden. Derzeit hätten die Konsortialpartner keine weiteren Kommentare dazu abzugeben.
Offen lässt Magid damit, ob demnächst noch Gespräche zur Pipeline Nord Stream 2 anstehen. Immerhin soll Udo Philipp, Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, erst kürzlich bei einem Besuch in Finnland die Möglichkeiten für den Wasserstoffimport ausgelotet haben. Eine Ministeriumssprecherin sagte dem „Handelsblatt zudem: „Deutschland und Finnland wollen die Schaffung eines Wasserstoff-Importkorridors für Deutschland und weitere Ostsee-Anrainerländer voranbringen und insbesondere die Potenziale der Region für erneuerbare Energien heben.
Gänzlich ausgeschlossen scheint das Nord-Stream-Comeback also nicht.
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